100 Jahre Helmut Löwenstein – Als Jude beschimpft und verjagt – Als Befreier zurückgekehrt

Vortrag

Helmut Löwenstein wurde am 20. November 1923 in Stuttgart geboren. Seine Eltern waren das liberale, aus jüdischem Hause kommende Elternpaar Flora und Artur Löwenstein. Sie arbeiteten schon ab 1921 mit dem Bauhaus zusammen. Sie gehörten zum Stuttgarter Netzwerk von Lily Hildebrandt. Als Kind spielte Helmut Löwenstein in der Pausa. Im Alter von 13 Jahren wurde er samt seinen Eltern von Nationalsozialisten ins Exil vertrieben. Die Pausa wurde 1936 zwangsenteignet. Im Alter von 22 Jahren kam er in britischer Soldatenuniform zurück. Er war Teil der Alliierten geworden und hatte zu seinem Schutz den Namen Harold Livingston angenommen. Er kam im April 1945 wenige Tage nach der Befreiung zum KZ Bergen-Belsen. Dieser Moment der Befreiung und des Entsetzens hat ihn lebenslang geprägt. Als Löwenstein-Forschungsverein e.V. wollen wir an ihn erinnern. Wir lernten Harold Livingston 2009 in England kennen. Daraus entwickelte sich eine enge Freundschaft. 73 Jahre nach seiner Vertreibung luden wir ihn und seine Angehörigen 2009 nach Mössingen ein. 2011 nahm er zusammen mit weiteren Nachkommen der Familie an der Einweihung des Löwensteinplatzes in Mössingen teil. Nach seinem dritten Besuch 2013 wollte er – wie in seiner schwäbischen Kindheit – wieder Helmut heißen. Er starb 2014. Im November 2023 wäre er einhundert Jahre alt geworden.

Online- Veranstaltung. Für die Zusendung des Zoom-Links wird um Anmeldung mit dem Stichwort „Löwenstein“ gebeten bei: schroeter@talheimer.de

Es sprechen Irene Scherer und Welf Schröter.